Name
Benannt im Jahr 1800, leitet der Diopsid seinen Namen von den griechischen Wörtern „di“ (für „zwei“ oder „doppelt“) und „opsis“ (für „Aussehen“ oder „Anblick“) ab, eine Anspielung auf seine Doppelbrechung bzw. seinen Pleochroismus.
Chemische Zusammensetzung des Russischen Diopsids
Der Diopsid, ein Kalziummangansilikat, ist ein „fremdgefärbter“ Edelstein, dessen typische Grüntöne entweder durch Chrom, wie etwa beim Russischen Diopsid, oder Eisen entstehen. Die eher gelblich-grünen Töne des Afrikanischen Diopsids (die an den Peridot erinnern) sind auf Eisen zurückzuführen. Diopside gibt es aber auch in anderen Farben, darunter Blau, Braun, Grau, Purpur, Weiß und farblos.
Herkunft des Diopsids
Diopside kommen in Brasilien, Myanmar, Kanada, China, Finnland, Indien, Italien, Kenia, Madagaskar, Pakistan, Russland, Südafrika, Sri Lanka und den Vereinigten Staaten vor.
Geschichte des Diopsids
Zwar ist der Diopsid auch als „Edelstein der Tränen“ bekannt, wegen seiner angeblichen Fähigkeit, Traumata durch das Auslösen reinigender Tränen zu heilen, doch zum Russischen Diopsid gibt es nur wenige geschichtliche Überlieferungen.
Fast aus dem Nichts heraus eroberte der Russische Diopsid um 1988 den Markt, nachdem europäische Edelsteinhändler begonnen hatten, von einem neuen russischen Edelstein zu schwärmen, der eine große farbliche Ähnlichkeit mit dem Smaragd und dem Tsavorit besaß, jedoch erheblich günstiger war. Heute wird er in demselben Maße exportiert wie Alexandrit, Diamant und Smaragd. Zweifellos haben diese Faktoren sehr dazu beigetragen, den allgemeinen Bekanntheitsgrad des Russischen Diopsids zu steigern.
Charakteristika des Diopsids
Typische Farbgebung des Diopsids sind hauptsächlich Grün- und Gelbtönen, aber auch in anderen Farben, darunter Blau, Braun, Grau, Purpur, Weiß und farblos kommt er vor. Der Russische Diopsid ist dichroitisch (zweifarbig mit den Farben Grün und Gelb). Diopsid ist der erschwinglichste unter den rein grünen Edelsteinen, und seine brillanten Grüntöne scheinen regelrecht zu glühen. Die indischen Varianten zeigen auffallende optische Effekte neben ihren schwarzen, schwarzgrünen und grün-opaken Farbtönen. In der Regel werden Russische Diopside in zahlreichen Formen im Brillant- oder Treppenschliff angeboten. Runde Formen sind dabei die Häufigsten.
Diopsid-Varietäten
Seine Farbe erhält der Russische Diopsid durch Chrom – eines der Spurenelemente, das auch für die „klassischen“ Grüntöne des Smaragds verantwortlich ist. Daher auch der Name „Chrom-Diopsid“. Weitere Bezeichnungen sind „Kaiserlicher Diopsid, sowie Handelsnamen wie „Vertelit“ (vom lateinischen „verte“ für Grün und „lite“ für Farbton) und „Serbelit“. Er stammt aus Jakutien (Sacha), einer entlegenen russischen Republik in Ostsibirien. Das Werchojansker Gebirge ist sogar das kälteste Gebiet auf der Nordhalbkugel.
Tashmarin® ist der Markenname für einen hellgrünen Chrom-Diopsid aus dem TienShan-Gebirge im autonomen Gebiet Xinjiang Uyghur in Westchina. Aufgrund seines geringeren Chromanteils fällt seine Farbe weniger satt aus als die des Russischen Diopsids. Der durch große Mengen von Mangan gefärbte Violan ist eine seltene bläulichviolette Diopsid-Varietät aus Saint-Marcel im italienischen Aostatal.
Der aus Indien stammende Stern-Diopsid mit seinen vier Strahlen wird aufgrund seiner schwarzen oder schwarz-grünlichen Färbung als Schwarzer Stern-Diopsid bezeichnet. Der vorwiegend in Indien abgebaute Diopsid-Katzenaugen ist grün und besitzt nadelförmige Rutileinschlüsse.
Pflege des Diopsid
Der Diopsid sollte nur einer sanften Pflege oder Dampfreinigung unterzogen werden.