Name
Der Iolith wurde nach den griechischen Wörtern „ios“ (Violett) und „lithos“ (Stein) benannt und ist die Edelsteinvarietät des Minerals Cordierit. Der Cordierit wurde 1809 erstmals von dem französischen Geologen und Bergbauingenieur Pierre L. A. Cordier beschrieben und 1813 offiziell nach ihm benannt.
Chemische Zusammensetzung des Iolith
Der Iolith ist ein blaues Silikatmineral, das in Form von Kristallen oder Körnern in magmatischem Gestein und noch viel wichtiger, in kontaktmetamorphem Gestein vorkommt.
Herkunft des Iolith
Iolith in Edelsteinqualität stammt vorrangig aus Indien, Madagaskar und Sri Lanka. Weitere Quellen sind Brasilien, Myanmar, Kanada, Namibia und Tansania.
Geschichte des Iolith
In skandinavischen Sagen wird der magische „Sonnenstein“ nordischer Seefahrer als ein Wundermittel dargestellt, das die Navigation an bewölkten Tagen ermöglichte, wenn die Sonne nicht zu sehen war. Die Seefahrer verwendeten den als „Wikingerkompass“ bzw. „Wikingerstein“ bezeichneten Iolith in dünnen Scheiben als ersten Polarisationsfilter der Welt. Diese weit verbreitete Legende wurde von der experimentellen Archäologie bestätigt. Die Geschichte des „Wikinger-Kompass“ weckte die Neugier eines 10 Jahre alten Jungen, der zufällig der Sohn des Chefnavigators Jorgen Jensen der Fluggesellschaft Scandinavian Airlines System war. Der „Sonnenstein“, der in nordischen Legenden beschrieben wurde, klang nach dem „Dämmerungskompass“, den sein Vater in höheren Breitengraden benutzte, wenn der Magnetkompass unzuverlässig war. Ein Dämmerungskompass ist mit einem Polarisationsfilter ausgestattet, der es dem Navigierenden ermöglicht, die Sonne, auch wenn sie sich hinter den Wolken befindet, durch von der Atmosphäre polarisiertes Licht zu lokalisieren. Fasziniert von der Entdeckung seines Sohnes, gab Jensen die Information an den dänischen Archäologen Thorkild Ramskau weiter, der die wissenschaftliche Bedeutung erkannte. Ramskau sammelte Minerale aus Skandinavien, deren Moleküle ähnlich wie die Kristalle in einem Polarisationsfilter ausgerichtet sind, und machte sodann Tests mit dem Iolith (Cordierit). Erstaunlicherweise waren seine Beobachtungen bis auf eine Abweichung von 2,5 Grad von der wahren Position der Sonne genau. Es überrascht nicht, dass von Iolith-Amuletten einst geglaubt wurde, dass sie die Kraft hätten, orientierungslose Seemänner zur strahlenden Sonne zu leiten, wodurch sie den sicheren Weg nach Hause fanden. Deshalb ist es verständlich, warum Iolithe als „Edelstein der klaren Sicht“ bezeichnet wurden.
Charakteristika des Iolith
Der Iolith ist ein exotischer Edelstein, der für seine „saphirartigen“ Farbtöne berühmt ist. Die einzelnen Iolithkristalle sind jeweils tiefblau, farblos bis leicht braun und farblos bis leicht blau. Ihre Intensität verändert sich, wenn der Stein aus verschiedenen Winkeln betrachtet wird. Iolith ist transparent bis opak. Er kann auch in hellen Schattierungen von Braun, Grün, Grau oder Gelb auftreten. Nur gelegentlich weisen Iolithe auch Asterismus, Chatoyance oder Aventureszenz auf. Dunkle oder milchige Iolithe verlieren an Transparenz. Obwohl er ein Typ-II-Edelstein ist, ist der Iolith standardmäßig augenrein. Das wunderschöne Violettblau in einem fertig gearbeiteten Iolith kommt durch die trichroitischen Farben zustande. Der Iolith wird normalerweise facettiert in gemischten und in Stufenschliffen.
Pflege des Iolith
Eine Dampf- oder Ultraschallreinigung ist unbedenklich.